Finette du Marais
Finette ist eine Camarguestute die ich 2-jährig, sehr spontan, auf der EQUITANA gekauft habe. Quasi die Katze im Sack. Völlig überbaut mit Fehlstellung in den Vorderbeinen, konnte sie gerade mal am Halfter laufen. Inzwischen ist Finchen 6 Jahre alt, hat noch nie einen Ausbinder zu Gesicht bekommen und zeigt sich immer routinierter unter dem Sattel. Ich habe die letzten vier Jahre investiert, sie mit ihrem Körper vertraut zu machen und uns aufeinander einzustellen. Auch für Finchen ist die Zeit ein wichtiger Faktor. Sie lernt enorm schnell und will immer viel machen und zeigen, wird aber auch schnell hektisch, wenn sie merkt, dass es nicht „das Richtige“ ist. Wir hatten auch die ein oder andere, wirklich schwierige, Phase.
Die gute Vorarbeit am Boden hat dazu geführt, dass wir bereits beinahe alle Seitengänge im Schritt und teilweise Trab spielend leicht reiten können. Dieses Pferd zu reiten macht mich unheimlich glücklich. Mit ihr erlebe ich, wovon ich geträumt und worauf ich die letzten Jahre hingearbeitet habe: ein Pferd zu haben, welches ich am Sitz und mit feinsten Hilfen reiten kann. Finette ist unheimlich gelehrig, motiviert und talentiert. Leider (oder zum Glück) haben wir 2021 die Diagnose MIM (P3/P4/P8) und PSSM1 und hatten auf Grund von krankhaften Veränderungen an den Vorderbeinen nun mehrere Monate Pause. Finette befindet sich gerade wieder im Aufbau.
DuMalou
Dudu und ich haben durch das Schicksal, dass ihr Besitzer leider verstorben ist, zusammengefunden. Dudu ist eine 8 jährige Rheinländerin mit Springabstammung. Mit ihren 1,75 m ist sie ein ganz anderes Kaliber als Finette und wir haben etwas Zeit benötigt, um zusammenzufinden. Auch Dudu hat ihre Baustellen, wie sollte es anders sein. Diese gehen wir jedoch erfolgreich seit Sommer 2022 an. Ich erfreue mich jeden Tag an dieser bemühten und sanften Stute, deren Herz mindestens so groß ist, wie sie ❤️
Benji
Benji war bzw. ist ein durchsetzungsstarkes Pony, welches ich im Alter von 5 Jahren kennenlernte. Als ich angefangen habe mit ihm zu arbeiten, war er absolut Anti-Mensch eingestellt. Dies äußerte sich dadurch, dass er sich an der Longe losriss oder auch gerne mal mit Reiter von jetzt auf gleich vom Platz galoppierte. Beim Spazierengehen drehte er sich auch einfach um und rannte wieder zurück. Nachdem wir einige Blockaden gelöst hatten, die ihn körperlich einschränkten, wurde die Ausbildung nochmal auf 0 runtergefahren. Neben der Grundausbildung im Gehorsam, haben wir knapp ein Jahr auf das Reiten verzichtet und komplett neu am Boden angefangen. Auch er durfte erstmal lernen wie er seinen, leider nicht gerade optimalen Körper, richtig einsetzen konnte, um die gefragten Anforderungen zu erfüllen. Das Pony, welches zu Beginn absolut keine Lust hatte, irgendeine Art von Kooperation mit dem Menschen einzugehen, wurde motiviert und freudig. Bei ihm merkt man immer wieder auf ́s Neue, wie wichtig für ihn der Faktor Zeit ist. Wenn er sich überfordert fühlt, endet das oft in einer absoluten Überreaktion und Chaos. Er ist und bleibt ein Pony mit eigenem Kopf und starkem Charakter, der immer wieder durchbricht, jedoch gibt es Methodiken, wie man ihn wieder auf seine Seite holen kann. Leider haben sich unsere Wege auf Grund von Schwangerschaft und Zeitmangel getrennt.
Fortschritt (Ossi)
Ossi kam in mein Leben, als ich 15 war und begleitete mich weitere 15 Jahre. Erst als Reitbeteiligung und die letzten vier Jahre als mein erstes, Eigenes Pferd! Auf ihm habe ich sehr viel gelernt und meine reiterlichen Fähigkeiten bis zur Klasse L ausbilden können. Als ich zur klassischen Reitkunst und somit an die Bodenarbeit der AR kam, war Ossi bereits über 23 Jahre alt. Leider absolut vorhandlastig, sperrte mit Gebiss und man hatte ca. 100 Kilo auf der Hand. Nach einer Kolik OP hatten wir die Art zu reiten bereits umgestellt und Besserung erzielt aber dennoch habe ich dann im Alter aufgehört zu reiten, da er einfach nur noch steif und unschön lief, Spat entwickelt hatte und es einfach kein gutes Gefühl mehr war. Nachdem er dann durch die gymnastizierende Boden- und Longenarbeit gelernt hatte sich selbst zu tragen und geschmeidig wurde, war er auf einmal auch wieder reitbar und lief mit seinen, zu dem Zeitpunkt inzwischen 24 Jahren, besser als je zuvor. Leider musste ich ihn 2016, im Alter von 28 Jahren, gehen lassen.